Es gibt eine breite Palette von Nebenjobs während des Studiums, darunter Kellnern, Verkauf von Kleidung, Unterstützung bei Messen und Veranstaltungen sowie das Geben von Tutorien. Oftmals ist es für Studierende nahezu unerlässlich, sich durch eine bezahlte Nebenbeschäftigung finanziell über Wasser zu halten. Es gibt viele potenzielle Arbeitgeber, aber nicht alle bieten gleiche Verdienstmöglichkeiten. Welche Nebenjobs sind finanziell lohnenswert? Und welche Qualifikationen sind dafür erforderlich?
Die Grundlage dieser Informationen beruht auf einer Analyse von mehr als 600.000 Stellenangeboten durch den Jobvermittler Jobvalley! im Jahr 2021. Die folgenden Jobs gehören laut dieser Analyse zu den zehn am besten bezahlten Nebenjobs für Studierende. Fünf Studierende teilen ihre Erfahrungen darüber, wie sie diese Nebenjobs gefunden haben, was sie in diesen Tätigkeiten leisten und verdienen, und ob sie möglicherweise nach ihrem Abschluss in diesen Unternehmen bleiben möchten.
Studium und Nebenjob lassen sich besonders gut miteinander vereinbaren, wenn man das in der Theorie erlernte Wissen direkt in die Praxis umsetzen kann. Dies gilt auch für Lehramtsstudierende, die oft schon während ihres Studiums in Schulen oder anderen Bildungseinrichtungen arbeiten können. Ein Beispiel hierfür ist Leonard Kotthoff, ein 28-jähriger Masterstudent im Lehramt an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster mit den Fächern Deutsch und Geografie. Seit November 2021 betreut er als Lernbegleiter einen Großteil der Schülerinnen und Schüler an der Sekundarschule Horstmar-Schöppingen und folgt dabei seinem persönlichen Leitsatz: “Erreichst du die Herzen der Menschen, brauchst du dich nicht mehr um die Köpfe zu sorgen.”
Nicht immer gelingt es auf Anhieb, den idealen Nebenjob zu finden, wie auch im Fall von Luis Newton, der zwei Versuche benötigte. Aktuell arbeitet der 26-Jährige neben seinem Masterstudium in Wirtschaftsinformatik als IT-Business-Analyst bei einem großen IT-Dienstleister. Zusätzlich betreibt er einen eigenen YouTube-Kanal, auf dem er Tipps rund um sein Studium gibt. Er schätzt die hohe Verantwortung in seinem Job und kann sich vorstellen, seinen Werkstudentenjob später in eine Vollzeitstelle umzuwandeln.
Für den nächsten Job ist kein spezifisches Vorwissen aus dem Studium erforderlich. Stattdessen sind körperliche Fitness und ein Führerschein von Bedeutung. Maximilian Marquardt, ein 22-jähriger Informatikstudent im sechsten Semester an der Universität Hamburg, arbeitet seit vier Jahren nebenbei als Paketzusteller bei der Deutschen Post. Er kann flexibel entscheiden, wie viel er arbeiten möchte, und entdeckt in seinem Job immer wieder neue Gegenden, wobei er sich auf seine zuverlässige Navigationstechnologie verlassen kann.
Hannah Bauer fand ihren Nebenjob durch Networking, indem sie während eines Workshops einen der Referenten ansprach. Die 23-Jährige arbeitet als Werkstudentin in der PR-Agentur Edelman und berät vor allem Pharmaunternehmen. Nach ihrem Bachelorabschluss im Studiengang Crossmedia Redaktion und Public Relations an der Hochschule der Medien Stuttgart beginnt sie im Oktober einen Master. Ihr Studium hat ihr das nötige Wissen vermittelt, um eine qualitativ hochwertige Pressemitteilung zu verfassen, das sie nun direkt in ihrer Arbeit anwenden kann, was ihr zunehmendes Selbstvertrauen für die Zukunft gibt.
Jason, ein Soziologiestudent, erlebte während der Pandemie einen Rückschlag, als er seinen Werkstudentenjob in der Marktforschung verlor. Dann fand er eine neue Stelle in einem Callcenter, in dem er auch nach seinem Studium weiterarbeiten möchte. Der 27-Jährige studiert im Master Soziologie und hat vor Kurzem seine Abschlussarbeit abgeschlossen. Seit eineinhalb Jahren arbeitet er in einem Callcenter, das den Kundenservice für andere Unternehmen übernimmt. Trotz manch frustrierender Anrufe versucht er, ruhig zu bleiben und bestmöglich zu helfen.