Affiliate Marketing klingt einfach: Aber kann man damit dauerhaft Geld verdienen?

Zahlreiche Menschen hegen den Wunsch, rasch Reichtum zu erlangen – am besten ohne dabei ständig aktiv zu arbeiten. Dieses Ziel soll oftmals durch ein passives Einkommen erreicht werden, bei dem Einkünfte erzielt werden, ohne in aktive Arbeitszeit investieren zu müssen. Dies unterscheidet sich von regulären Einkommen, die durch körperliche oder geistige Anstrengungen als Angestellte bzw. Selbstständige verdient werden.

Es wird oft behauptet, dass man durch ein passives Einkommen sogar im Schlaf beträchtlichen Reichtum erlangen kann. Jedoch ist das ohne jeglichen Aufwand leider nicht machbar. Zumindest am Anfang ist eine gewisse Zeitspanne und dauerhafte Arbeit erforderlich, um das Fundament für das passive Einkommen zu legen. Erst danach stellt sich eine gewisse Automatisierung ein, die ohne fortwährenden Einsatz ein beträchtliches Zusatzeinkommen generiert. Hierzu gibt es verschiedene Ansätze. Eine Möglichkeit zur Generierung passiven Einkommens ist das Affiliate-Marketing, das im Folgenden erläutert wird.

Affiliate-Marketing bezeichnet eine kooperative Zusammenarbeit zwischen einem Anbieter (Verkäufer oder Händler) und einem Vermarkter (Affiliates oder Publisher). In diesem Marketingmodell wirbt ein Publisher für die Produkte oder Dienstleistungen eines Händlers und wird daraufhin für die Anzahl der vermittelten Verkäufe, Kunden oder Besucher mit einer vorher festgelegten Provision entlohnt.

Diese Kooperation erweist sich für beide Seiten als vorteilhaft. Die Marketingkosten für werbende Unternehmen sind aufgrund dieses Ansatzes äußerst gering, während sie gezielt jene Kunden erreichen, die tatsächlich an ihren Produkten oder Dienstleistungen interessiert sind. Publisher wiederum können mithilfe des Affiliate-Marketings auf einfache Art und Weise passives Einkommen generieren, ohne Vorlaufkosten tragen zu müssen.

Die technische Grundlage für das Affiliate-Marketing bilden Verweise, die Internetnutzer direkt zur Website des werbenden Unternehmens führen. Diese Verweise können von Publishern beispielsweise als Banner in ihren persönlichen Blogs eingebunden werden. Jeder Affiliate-Verweis enthält einen speziellen Code, der den Publisher eindeutig identifiziert. Mithilfe dieser Tracking-Verweise können Händler genau erkennen, von wem der Kunde in ihren Online-Shop geleitet wurde, und darauf basierend die Provision berechnen.

Affiliates werden entweder pro Klick (Pay-per-Click), pro Vermittlung von Interessenten und Abonnenten (Pay-per-Lead) oder pro Verkauf über den Affiliate-Verweis (Pay-per-Sale) vergütet. Auch Kombinationen dieser Modelle sind üblich. Das Hauptziel des Affiliate-Marketings ist es, möglichst viele Klicks und letztendlich Verkäufe zu erzielen.

Wer durch Affiliate-Marketing passives Einkommen generieren möchte, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

  1. Auswahl der Plattform
    Zuallererst muss eine geeignete Plattform gefunden werden, auf der Inhalte und später auch Affiliate-Verweise platziert werden können. Das kann beispielsweise ein Instagram-Kanal oder ein eigener Blog sein. Dann gilt es, die Reichweite auszubauen. Je größer die Follower-Zahl, desto mehr potenzielle Kunden können für die Händler akquiriert werden – was wiederum höhere Einkünfte bedeutet.
  2. Aufbau von Vertrauen
    Um die Follower dazu zu bewegen, Geld für die beworbenen Produkte auszugeben, muss zuerst Vertrauen aufgebaut werden. Dazu sollten auf der Plattform Inhalte präsentiert werden, die die Zielgruppe interessieren und die Internetnutzer von der Glaubwürdigkeit des Publishers überzeugen. Die besten Erfolgsaussichten bestehen, wenn sich der Fokus auf eine spezifische Nische richtet.

    Anstatt allgemeine Inhalte zu einem breiten Thema wie “Beauty-Produkte” zu erstellen, kann es vorteilhaft sein, sich beispielsweise nur auf Nagellack zu konzentrieren. So kann Fachwissen demonstriert und ein engagiertes Publikum aufgebaut werden. Möglicherweise verbessert sich dadurch auch das Ranking in Suchmaschinen.
  3. Partnersuche
    Sobald eine beträchtliche Anzahl von Followern vorhanden ist, kann mit dem Affiliate-Marketing begonnen werden. Dabei können neutrale Plattformen genutzt werden, die Publisher mit Händlern in Verbindung bringen. Beispiele hierfür sind Netzwerke wie Awin, Digistore24 oder daisycon. Die Anmeldung auf solchen Plattformen ist meist kostenlos, und die Netzwerke gewährleisten eine korrekte Zuordnung der Provisionen über die Tracking-Verweise.

Eine weitere Option besteht darin, sich direkt über die Websites bestimmter Unternehmen für sogenannte Inhouse-Programme anzumelden. Dabei bietet man Unternehmen wie Amazon oder booking.com direkt an, für ihre Produkte und Dienstleistungen auf der eigenen Plattform zu werben. Im Gegensatz zu Vermittlerplattformen muss hier jedoch selbst nach Kooperationspartnern gesucht werden. Die Provisionen bei Inhouse-Programmen sind allerdings oft höher als bei Partnerschaften über Affiliate-Netzwerke.