3.000 EUR planbar pro Monat mit einem Online-Nebenjob: Geht das?

Im Alter von 45 Jahren reflektiert Matthias Hotz über seine Laufbahn, die ihn von einem einfachen Programmierer zum Unternehmer geführt hat. Gegenwärtig verfügt er über mehrere Einkommensquellen und genießt gleichzeitig seine finanzielle Unabhängigkeit.

Hotz fungiert als Leiter für Technisches SEO bei einer Agentur in München und betreibt nebenbei einen Blog, in dem er über seine Investitionen schreibt. SEO (Suchmaschinenoptimierung) trägt dazu bei, dass Webseiten besser bei Google und anderen Suchmaschinen auffindbar sind. Dies wird erreicht, indem die Inhalte und die Technik der Webseite optimiert werden, um sie für Suchmaschinen attraktiver zu machen. Vorher war Hotz unter anderem über einen Zeitraum von zehn Jahren in der EMEA-Region für ein US-Unternehmen im Bereich Online-Marketing und Webseiten-Entwicklung tätig.

Sein Erfolg beruht auch auf seinem sparsamen Lebensstil: “Ich komme gut mit einem monatlichen Budget von 1000 bis 1500 Euro zurecht, ohne das Gefühl zu haben, mich einschränken zu müssen”, berichtet er. Diese 1500 Euro decken Ausgaben für Kleidung, Essen, Technik und Ähnliches ab, jedoch nicht die Miete. Zudem lebt Hotz allein. Früher war es ein detailliertes Haushaltsbuch, das ihm aufzeigte, wo Sparpotenzial vorhanden war. Zum Beispiel verglich er stets Mobilfunkverträge und wechselte, um Geld zu sparen.

Jedoch genügte ihm das eingesparte Geld allein nicht. Hotz suchte parallel zu seiner Hauptbeschäftigung nach zusätzlichen Einkommensquellen. “Der nächste Schritt war eine Nebentätigkeit, bei der ich Webseiten für kleine und mittelständische Unternehmen entwickelte”, erklärt Hotz. “Für eine einfache Webseite verlange ich heute zwischen 3.000 und 5.000 Euro.”

Sein Innovationsgeist beschränkte sich jedoch nicht darauf: Hotz entwickelte ein SEO-Tool, das ihm monatliche Einnahmen von ungefähr 3.000 Euro einbringt. “Ich betreibe dieses Tool nun schon seit fast einem Jahrzehnt und es hat kontinuierlich an Bedeutung gewonnen.” Sein Tool überprüft wesentliche Aspekte der Suchmaschinenoptimierung und gibt dem Nutzer Feedback zur Verbesserung des Inhalts. Gleichzeitig bietet Hotz in unregelmäßigen Abständen Dienstleistungen als Softwareentwickler an.

Allerdings war der Weg nicht immer einfach. Er betont, dass es einen ständigen und anhaltenden Prozess erfordert hat. “Alles hat sich langsam aufgebaut. Ich hatte nicht das Glück, plötzlich eine große Summe Geld zu verdienen”, erinnert sich Hotz.

Während seiner Anfänge arbeitete er in Vollzeit und baute gleichzeitig sein Nebengewerbe auf. Finanzielles Interesse stand damals nicht im Vordergrund. Für ihn war es wichtiger, Spaß zu haben und seiner Leidenschaft zu folgen.

“Es ist zuerst entscheidend, ein Feld zu finden, in dem man Einkommen generieren kann. Durchhaltevermögen ist besonders wichtig, vor allem wenn die Dinge am Anfang nicht wie erwartet laufen”, rät Hotz.

Wenn er einen Ratschlag für junge Menschen hätte, wäre es folgender: “Wenn ich heute 20 Jahre alt wäre, würde ich damit beginnen, Programmieren zu erlernen. Wenn jemand gerne mit Lego spielt und nicht nur nach Anleitung baut, könnte er wahrscheinlich fürs Programmieren geeignet sein.” Sein erster Schritt wäre die Entwicklung von Plugins für Online-Shops. “Hier gibt es einen enormen Markt.”

Plugins für Online-Shops sind zusätzliche Software-Erweiterungen, die in bestehende Online-Shops integriert werden können, um deren Funktionen und Merkmale zu erweitern oder anzupassen. Sie können zum Beispiel neue Zahlungsmethoden hinzufügen, das Design ändern oder Marketing-Tools integrieren.

Gegenwärtig konzentriert sich Hotz auf SEO-Beratungen und sporadische Entwicklungsprojekte. “Meine SEO-Beratung erfordert nur wenige Stunden pro Woche auf Anfrage”, teilt er mit. “Somit arbeite ich insgesamt weniger als früher und habe mehr Zeit für Aktivitäten, die nicht unmittelbar finanziellen Nutzen bringen.”

Hotz sieht sich als jemanden, der bereits finanzielle Freiheit erreicht hat. Er könnte seinen Hauptjob aufgeben und lediglich vier bis sechs Stunden pro Woche arbeiten, wenn er es wollte.